Cookies

Cookie-Nutzung

Wo liegt der normale Puls? – Das sagt die Herzfrequenz über deine Gesundheit aus

Unser Herz schlägt im Ruhezustand etwa 50 bis 100 Mal pro Minute und transportiert so rote und weiße Blutkörperchen, Sauerstoff und Nährstoffe durch unseren Körper. Mit einer sensiblen Pulsuhr kannst du Deine Herzfrequenz überprüfen und so Kreislaufstörungen, Herzkrankheiten und andere Erkrankungen feststellen oder der Entstehung vorbeugen. Aber was ist ein normaler Puls? Hier erfährst du alles über gesunde und ungesunde Pulswerte und ihre Bedeutung.
Besonderheiten
  • Venenpuls vs. arterieller Puls
  • Tachykardie = beschleunigter Puls
  • Bradykardie = verlangsamter Puls
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Puls und Herzfrequenz werden häufig als Synonyme genutzt. Genau genommen ist es die Herzfrequenz, die die Herzkontraktionen pro Minute konnotiert. Beim Pulsmessen wird die Anzahl an Pulswellen pro Minute festgestellt, welche neben der Frequenz auch Aufschluss über Druck- und Volumenschwankungen geben, die vom Herz ausgehen.
  • Drückt man die Arterien an bestimmten Körperstellen leicht ab, lässt sich der Puls mit bloßen Händen erfühlen. Genauere Messungen liefern Pulsoxymeter und Pulsuhren, die die Anzahl der Herzschläge pro Minute digital anzeigen.
  • Welcher Ruhepuls für dich normal ist, hängt von verschiedenen Faktoren wie deinem Alter und deiner Trainingsroutine ab. Beispielsweise liegt der Ruhepuls bei Sportlern niedriger als bei untrainierten Personen. Als Richtwert geben die meisten Quellen einen idealen Ruhepuls von 50 bis 80 an.

Was ist der Puls?

Als Pulswellen werden die Druckstöße in den Arterien und Venen bezeichnet, die vom Herzen ausgehen und den Blutfluss anzeigen. Für gesunde Menschen gilt: Je höher der Puls eines Menschen, desto schneller wird das Blut vom Herzen durch die Arterien und Venen gepumpt. Das bedeutet, dass die Körperzellen mit mehr Sauerstoff versorgt werden und so mehr leisten können. Bei Aufregung, körperlicher Anstrengung und Stress erhöht sich der Puls also auf natürliche Weise. Ist der Puls dauerhaft zu hoch oder zu niedrig, solltest du einen Arzt aufsuchen und mögliche Ursachen abklären.

Besonderheiten beim Pulsmessen

  • Männer haben durchschnittlich höhere Pulswerte als Frauen.
  • Im Alter steigt die Herzfrequenz an, da weniger Sauerstoff über das Blut transportiert wird. In Verbindung mit besonders hohem (über 140 mmHg) oder besonders niedrigem Blutdruck (unter 70 mmHg) kann das schwere Herz-Kreislauf-Störungen begünstigen, wie diese Studie von 2007 feststellt.
  • Trainierte Athleten haben einen niedrigeren Ruhepuls als untrainierte Menschen. Auch bei Anstrengung liegen ihre normalen Pulswerte sehr niedrig, da der Blutdruck meist höher ist und das Herz mit jeder Kontraktion mehr Blut pumpt.
  • Medikamente, Drogen und Alkohol können den Herz-Rhythmus beeinflussen und den durchschnittlichen Ruhepuls erhöhen oder verringern.

So sieht ein normaler Puls aus

Der Ruhepuls

Die meisten Quellen geben an, dass gesunde erwachsene Menschen Pulswerte zwischen 50 und 80 aufweisen. Trotzdem ist ein durchschnittlicher Ruhepuls von 85, 90 oder 95 nicht unbedingt ein Zeichen für eine Kreislaufstörung oder eine konorare Herzkrankheit (KHK). Trotzdem sind erhöhte Herzfrequenzen klare Warnzeichen und kritischer zu werten als auffallend niedrige Pulswerte. Laut einer Auch dauerhaft niedrige Pulsfrequenzen sind kein zwingender Indikator dafür, dass etwas nicht stimmt.

Normaler Ruhepuls für verschiedene Altersgruppen

PersonengruppeDetails
Schwangerschaft
  • Bei ungeborenen Föten sind hohe Pulswerte zwischen 135 und 150 Schlägen pro Minute normal.
  • Ab einem Pulswert von 170 spricht man von Tachykardie beim Fötus. Werdende Mütter sollten sich ab einem Ruhepuls von 120 schnellstmöglich an einen Arzt wenden.
  • In diesem Artikel kannst du nachlesen, was beim Verdacht auf Tachykardie während der Schwangerschaft zu tun ist.
Säuglinge und Babys bis 2 Jahre
  • Auch Säuglinge und Babys haben vergleichsweise hohe Ruhepulswerte.
  • Werte zwischen 100 und 130 Schlägen pro Minute sind verschiedenen Quellen zufolge normal.
  • Cardiosmart zufolge sind niedrigere Herzfrequenzen bis zu 60 Schlägen pro Minute ebenfalls unbedenklich.
Jugendliche und junge Erwachsene
  • In der Pubertät nimmt die Herzfrequenz in der Regel ab und sinkt auf 60 bis 80 Schläge pro Minute.
  • Der Durchschnittswert bei 14-jährigen liegt bei 85 Schlägen pro Minute.
Senioren
  • Im Alter steigt der durchschnittliche Pulswert wieder leicht an.
  • 80 bis 85 Schläge pro Minute sind bei Menschen ab 55 Jahren normal.
Sportler
  • Bei Sportlern tritt häufig Bradykardie auf. Durchschnittswerte zwischen 40 und 60 Schlägen pro Minute sind für trainierte Frauen und für Männer normal.
  • Bei Leistungssportlern liegt die Durchschnittsfrequenz noch niedriger (32 bis 45 Schläge pro Minute). Derart niedrige Werte können Vorhofflimmern begünstigen.
Hunde
  • Bei Hunden schwanken Pulswerte sehr stark. Faktoren wie Alter, Größe und Erregung spielen eine große Rolle.
  • Werte zwischen 60 und 180 Schlägen pro Minute sind für Hunde normal.
  • Der Puls wird bei Vierbeinern an der Innenseite des Oberschenkels gemessen.
Herzrasen & Langsamherzigkeit
  • Bei einem dauerhaften Ruhepuls über 100 Schlägen pro Minute spricht man von Tachykardie (nicht zwingend pathologisch).
  • Schlägt das Herz weniger als 60 Mal pro Minute, spricht man von Bradykardie.

Normaler Puls beim Ausdauertraining

Beim Ausdauertraining zeigt der Puls die aktuelle Trainingsbelastung an. Ideal für ein effektives Training ist eine Belastung von etwa 70 bis 80 Prozent – das bedeutet, dass die Pulswerte etwa 70 Prozent der maximalen Pulsfrequenz erreichen sollten. Anfänger kommen auch bei einer Belastung von 60 Prozent ins Schwitzen und verbrennen erfolgreich Fettreserven (sofern danach weniger Kalorien aufgenommen werden als verbrannt wurden). Während intensiver Trainingseinheiten kann die Belastung zeitweise auch bei 85 bis 90 Prozent liegen.

Neben dem Trainingsstand und dem Alter entscheidet auch das Geschlecht über den optimalen Belastungspuls: Die durchschnittliche Herzfrequenz während körperlicher Belastung liegt bei Frauen etwas höher als bei Männern. Bei Frauen liegt der individuelle Trainingspuls im Bereich zwischen 130 und 170 Schlägen pro Minute. Männer trainieren normalerweise bei einem Trainingspuls von 120 bis 160 Schlägen pro Minute. Eine detaillierte Tabelle zur optimalen Belastung (Pulsfrequenz) während des Sports findest du hier.

Wozu wird der Puls gemessen?

Etwa 40 Prozent aller Todesfälle in Deutschland lassen sich auf Herz-Kreislauf-Störungen zurückführen. Patienten merken häufig nichts von ihrem Leiden und begeben sich zu spät oder gar nicht in Behandlung. Zuverlässige Methoden zur Früherkennung von Herz-Rhythmus Störungen können deshalb Leben retten. Der Pulswert gibt ähnlich wie der Blutdruckwert Aufschluss über den aktuellen Kreislaufzustand eines Menschen. Da auch schwache Pulswellen sich leicht erfühlen lassen, wird im Notfall über den Puls bestimmt, ob eine Herzmassage notwendig ist. Die Qualität von Pulswellen kann außerdem Aufschluss über bestimmte Krankheiten geben, obwohl die Validität der klassischen Pulsdiagnostik in modernen Studien angezweifelt wird. In der angewandten Medizin westlicher und östlicher Strömungen gehört die Pulsdiagnose zu den ältesten Diagnoseverfahren. Dass Veränderungen im Ruhepuls tatsächlich mögliche Herzkrankheiten oder Herz-Rhythmus Störungen anzeigen können, zeigt diese im Openheart Journal veröffentlichte Langzeitstudie.

Ab wann ist der Puls zu hoch?

Ruhepulswerte zwischen 40 und 100 Schlägen pro Minute können je nach Alter, Geschlecht und Trainingsstand völlig normal sein. Eine leichte Tachykardie muss nicht zwingend ein Anzeichen für eine Herz-Rhythmus Störung sein. Ab einem dauerhaften Ruhewert von 120 Schlägen pro Minute solltest du dich in jedem Fall an einen Arzt wenden.

Wichtig: Veränderungen der Ruhepulswerte

Verschiedene Studien belegen, dass plötzliche Veränderungen der durchschnittlichen Pulswerte das Risiko für Herz-Kreislauf-Störungen stark erhöhen. Sogenannte Herzstolperer sind nicht bedenklich, wenn sie nicht zu häufig (mehrmals täglich) auftreten. Nimmst du Veränderungen oder häufige Unregelmäßigkeiten wahr, wende dich an einen Kardiologen.

Ab wann ist der Puls zu niedrig?

Niedrige Pulswerte werden den meisten Quellen zufolge seltener zum Problem als hohe Pulswerte. Obwohl die Leistungsfähigkeit des Körpers durch einen schwachen Puls eingeschränkt sein kann, kommen Menschen mit Bradykardie meist besser zurecht und es besteht ein geringeres Risiko für ernsthafte Herz-Kreislauf-Störungen. Tritt der niedrige Puls zusammen mit einschränkenden Begleiterscheinungen auf, können bestimmte Medikamente helfen, den Kreislauf zu stabilisieren. Suche in so einem Fall unbedingt einen Arzt auf.

Begleiterscheinungen bei einer Herzschwäche

  • Atemnot
  • Schwindel
  • Sehstörungen
  • Kaltschweiß/Nachtschweiß
  • Angstzustände
  • Leichte Reizbarkeit
  • Erschöpfung und Müdigkeit
  • Schwächegefühl (allgemein oder akut)
  • Kreislaufzusammenbruch (Bewusstlosigkeit)

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Puls

FrageAntwort
Welcher Puls bei Vorhofflimmern?Vorhofflimmern äußert sich durch einen unregelmäßigen Herzschlag, oft in Verbindung mit einer unnormalen Herzfrequenz. Diese kann zu niedrig oder zu hoch sein. Treten beim Pulsmessen auffallend häufig unregelmäßige Zwischenschläge auf oder liegt der Pulswert deutlich über/unter den Durchschnittswerten für dein Alter, wende dich an einen Arzt und lasse die Unregelmäßigkeiten überprüfen.
Wie hoch ist der Puls bei Herzrasen?Pulswerte ab 100 Schlägen pro Minute werden den meisten Quellen zufolge als Herzrasen (Tachykardie) betrachtet.
Wie wird Tachykardie behandelt?Zur Behandlung von Vorhofflimmern und krankhaft erhöhter Herzfrequenz werden meist sogenannte Beta-Blocker und kalziumhaltige Medikamente verschrieben. In diesem Artikel werden Methoden zur Rhythmus- und Frequenzkontrolle beleuchtet.
Bei welchen Pulswerten sollte man zum Arzt gehen?Gehen Tachykardie oder Bradykardie mit Begleiterscheinungen wie Schwindel, Sehschwäche, Schlafstörungen oder Herzstolpern einher, solltest du auch bei Werten im „normalen“ Bereich einen Arzt aufsuchen. Liegt der Puls im Ruhezustand dauerhaft unter 45 oder über 100 Schlägen pro Minute, kann es sinnvoll sein, mögliche Risiken abzuklären.
Welcher Maximalpuls ist beim Menschen normal?Bei voller Anstrengung kann das menschliche Herz etwa 200 bis 220 Schläge pro Minute erreichen. Frauen haben einen etwas höheren Maximalpuls als Männer.

Weitere hilfreiche Links

nach oben